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RWD als Chance für Unternehmen

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Responsive Webdesign ist eine Herausforderung. Und eine große Chance. Ein Interview, das erklärt, warum man nicht mehr daran vorbeikommt.

Unsere Experten für Responsive Webdesign. In der Interview-Reihe RWD Lessons I bis III erklären sie, was RWD überhaupt ist, welche Herausforderungen und Chancen sich für Unternehmen daraus ergeben und wie sich der Ansatz allgemein auf Projektabläufe auswirkt.

Ganz konkret: Warum sollten sich Unternehmen mit dem Thema RWD befassen?
Marco: Der größte Nutzen für Unternehmen besteht darin, dass RWD eine geräteunabhängige Lösung ist, die sich für ein Unternehmen mittelfristig in jedem Fall rechnet. Für Unternehmen ist das die Chance, von der teuren Programmierung vieler Einzellösungen weg zu kommen. Außerdem wird man in Zukunft gar nicht mehr daran vorbeikommen, wenn man seine Zielgruppen weiterhin adäquat bedienen will. Beispiel: Nimm eine native Applikation auf einem iPhone. Die zeigst du jemandem, der ein Android Device hat, derjenige geht daraufhin begeistert in den Android Store, findet aber die App nicht. Mit RWD passiert so etwas nicht mehr, weil RWD über den Browser läuft und über Browser verfügen praktischerweise all diese Geräte. Der Browser wird früher oder später zu unserem Betriebssystem werden und RWD setzt dort bereits an.

Christian: Die Device-Fragmentierung lässt sich einfach nicht mehr aufhalten. Die Anzahl der Geräte wird die Anzahl der Desktop-Browser-/Geräte spätestens nächstes Jahr überholen. In China ist das ja bereits passiert. Du hast dort schon jetzt viel mehr Zugriffe von mobilen Geräten als von Desktop-Rechnern. Ganz einfach, weil in China sehr viel mehr mobile als stationäre Geräte verkauft werden. Weitere Beispiele sind Afrika und Indien. Die Entwicklungs- und Schwellenländer von heute werden für hiesige Unternehmen bereits morgen von großem Interesse sein.

Marco: Außerdem ist RWD nicht Statisches, sondern bleibt vielmehr zukunftsorientiert, weil es auch auf Geräten laufen wird, die heute noch nicht so stark im Mindset als Kanal für Webinhalte sind. Der webfähige Fernseher wird beispielsweise das nächste Device, das breitenkompatibel ist. Deshalb ist z.B. auch bei Lykke & You die Seite responsive programmiert, damit sie auf dem Smartphone, Desktop, aber auch TV schön aussieht.

Im letzten Interview habt ihr beleuchtet, wie RWD Projekte die Arbeitsprozesse innerhalb der Agentur verändern. Wie sieht es denn auf Unternehmensseite aus gibt es da auch Änderungs- oder Umstrukturierungsbedarf?
Marco: Ja natürlich, allerdings sind da jetzt keine brachialen Change Prozesse vonnöten. Der Change, den ich auf Unternehmensseite sehe, bezieht sich vor allen Dingen auf die Art der Organisation von Content. Im Kontext der One-Web-Philosophie, die ich im ersten Interview bereits angesprochen habe, gibt es ein System, das gerade für große Konzerne sehr interessant ist. Es heißt COPE Create Once Publish Everywhere und sagt aus, dass dein kompletter Content, den du in all deine digitalen Kanäle streust, an einer einzigen Stelle verortet ist und daher jederzeit in alle Kanäle reingespielt werden kann, die man bedienen möchte. Das bedeutet, dass man wenn beispielweise die Firmierung geändert wird, die Änderung nicht mehr an zig Stellen eingepflegt werden muss, sondern nur noch an einer.

Christian: COPE ist vor allen Dingen auch vor dem Hintergrund interessant, dass es heute ja so ist, dass korrespondierend zum Content immer mehr Metainformationen relevant werden, die auch entwickelt werden müssen, damit der Inhalt im Web überhaupt optimal gefunden wird: Tags, Synonyme als Google Keywords etc. All das muss in den Content-Entwicklungsprozess standardisiert integriert werden. Und dafür braucht es im Unternehmen eine klare Linie.

Das Ziel sind also unternehmens- bzw. konzernübergreifende homogene Content Strategien?
Marco: Genau. Der meistens über Jahre angesammelte Content muss dafür auf seine Relevanz überprüft und priorisiert werden und zwar immer im Blick auf die gewählte Content Strategie. „Content first“ also. Hintergrund ist der, dass wir sozusagen „intelligenten“ Content brauchen, heißt, Content, der so aufbereitet ist, dass es wirklich völlig egal ist, von welchem Device der Nutzer darauf zugreift.

Vielen Dank für das Interview.